Schreitharvester-Prototyp auf KWF-Thementagen

Auf den 2. KWF-Thementagen am 1. und 2. Oktober in Schuenhagen/Mecklenburg-Vorpommern soll erstmals ein an der TU Dresden entwickelter Schreit- oder Portalharvester im praktischen Forsteinsatz vorgestellt werden. Derzeit erfolgt der Bau eines Prototypen. Das Konzept ist seit 2008 bekannt und wurde damals allerdings von Forstmaschinenherstellern kritisch beurteilt. An dem Projekt, das am Institut für Forstnutzung und Forsttechnik der TU Dresden in Tharandt angesiedelt ist, sind unter anderem der ostdeutsche Forstmaschinenhersteller FHS Forsttechnik Handel & Service (Schönewalde), die Tyroller Hydraulik Herzberg (Herzberg) sowie die Hilse Metallbau (Herzberg) als Kooperationspartner beteiligt. Die im Rahmen einer Diplomarbeit von Christian Knobloch für Weichböden und verdichtungsempfindliche Böden entwickelte Maschine bewegt sich auf einer Überfahrbrücke, an dessen Enden sich je eine Standbasis mit je drei Fußauslegern befindet. Für die Fortbewegung kann der Portalharvester von einer Standbasis aus die Brücke und die zweite Standbasis zusammenklappen und neu positionieren. Insbesondere durch die 8 m lange Brücke soll sich der Portalharvester schneller und flexibler als die bislang erdachten Schreitmaschinen in Feuchtgebieten oder auch in blocküberlagertem Gelände bewegen können. Durch den auf dem Prototypen montierten Kran des finnischen Herstellers Kesla vom Typ 1395H mit 9,5 m Reichweite ergibt sich eine bei einer einzelnen Aufstellung erreichbare Waldfläche von 443,5 m². Auf den KWF-Thementagen soll der Portalharvester auf Weichböden Erlen fällen, in fixen Längen aushalten sowie vorkonzentriert ablegen. Die Holzrückung erfolgt ebenfalls durch einen an der TU Dresden gemeinsam mit Konrad Adler in Wolfegg speziell für den Einsatz in der Horizontalen entwickelten Seilkran-Prototypen mit eigenständigem Endmast. Beide Masten sind auf 15 m teleskopierbar, um ohne Sattel Streckenlängen bis zu 400 m zu erreichen. Die Abspannung erfolgt über ebenfalls speziell für Weichböden entwickelte Anker und nicht über Bäume. Der sich derzeit noch im Bau befindliche Laufwagen-Prototyp verfügt über zwei Hubseile, die über das Zug/Rückholseil angetrieben werden. Durch die zwei Hubseile können die vom Harvester vorkonzentriert abgelegten Abschnitte ohne Bodenkontakt aus dem Bestand transportiert werden.

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