Pfleiderer: Atlantik wird neuer Alleineigentümer

Bei dem insolventen Holzwerkstoffkonzern Pfleiderer AG soll im Rahmen des Insolvenzplans die luxemburgische Beteiligungsgesellschaft Atlantik S.A. einsteigen. Nach Angaben von Pfleiderer habe Atlantik zugesichert, den überwiegenden Teil der Finanzverbindlichkeiten von den Gläubigern zu übernehmen und die Gesellschaft daraufhin wesentlich zu entschulden. Atlantik würde damit alleiniger Aktionär von Pfleiderer; die Gesellschaft wäre nicht mehr börsennotiert. Wer die Geldgeber des neuen Fonds Atlantik sind, wurde bislang nicht bekannt. Gegenüber verschiedenen Wirtschaftspublikationen sagte der Pfleiderer-Restrukturierungsvorstand Hans-Joachim Ziems, dass der Sanierungsexperte Michael Keppel und der ehemalige Mannesmann-Manager Kurt Kinzius den Fonds managen werden.

Das Amtsgericht Düsseldorf hat den am 3. August von Pfleiderer eingereichten Insolvenzplan heute niedergelegt. Die Gläubigerversammlung entscheidet abschließend am 12. September. Der Plan sieht vor, das Grundkapital zunächst auf Null herabzusetzen. Die anschließende Erhöhung soll sowohl durch Bar- als auch durch Sacheinlage erfolgen. Teile des Insolvenzplans werden in Kürze auf der Internetseite des Unternehmens einsehbar sein. Die Finanzverbindlichkeiten sollen von derzeit 960 Mio € auf 321 Mio € sinken, so Ziems gegenüber der Presse. Die vorrangigen Gläubiger, zumeist Banken und Hedgefonds, werden dabei entlastet. Altaktionäre und Hybridanleihegläubiger werden ihr Investment voraussichtlich verlieren. Atlantik soll zur finanziellen Entlastung 530 Mio € beisteuern, der restliche Betrag soll durch Verkaufserlöse zustande kommen. Im Zuge der finanziellen Restrukturierung soll auch das Eigenkapital von zurzeit -675 Mio € auf 165 Mio € erhöht werden. Für 2013 rechnet Pfleiderer auch wieder mit einem positiven EBITDA von 130 Mio €; ein leichtes Plus gegenüber dem für 2012 erwarteten Wert.

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