Fraunhofer LBF entwickelt Flammschutzmittel aus Lignin

Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojektes Phönix hat das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF ein biobasiertes Flammschutzmittel für Kunststoffe in elektrotechnischen und elektronischen Anwendungen entwickelt. Das Flammschutzmittel wird dabei aus modifiziertem Lignin hergestellt, welches bislang als Abfallprodukt bei der Papiererzeugung größtenteils thermisch verwertet wird. Nach Angaben des LBF führt eine chemische Anbindung von Phosphor unter anderem zur deutlichen Verbesserung der flammhemmenden Wirkung des Lignins. Durch die zusätzliche Hydrophobierung konnte zudem ein negativer Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften der damit hergestellten Kunststoffe verringert werden.

Nach Angaben des Fraunhofer LBF wurde die chemische Modifizierung so gestaltet, dass sie für eine industrielle Nutzung geeignet ist. Nachdem das Verfahren im Labormaßstab entwickelt worden war, hat das Fraunhofer LBF anschließend im institutseigenen Kilolabor größere Mengen an phosporyliertem Lignin für Produktionsversuche bei Weiterverarbeitern synthetisiert. Die dabei hergestellten Kunststoffe wurden anschließend unter anderem an der Universität Lille getestet. Nach Angaben des Fraunhofer LBF wiesen mit phosporyliertem Lignin hergestellte Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere (ABS) eine knapp 60 % geringere Wärmeabgaberate auf als unbehandelte ABS.

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