Auch bei Koelnmesse übersteigt der Verlust den Umsatz

Die inzwischen seit einem Jahr anhaltende Corona-Krise hat auch die Koelnmesse GmbH stark in Mitleidenschaft gezogen. Seit März 2020 konnte auf dem Kölner Messegelände keine eigene Veranstaltung mehr stattgefunden; die Wiederaufnahme des Messebetriebs lässt weiter auf sich warten. Von den im Gesamtjahr 2020 von der Koelnmesse im In- und Ausland geplanten 70 Messen mussten 54 abgesagt oder zum Teil mehrfach verschoben werden. Der Umsatz ist laut den heute vorgelegten vorläufigen Zahlen auf 95 Mio € zurückgegangen. Der Verlust wird sich voraussichtlich auf 115 Mio € verlaufen und damit höher ausfallen als der Umsatz. Im Geschäftsjahr 2019 hatte die Koelnmesse noch 413 Mio € umgesetzt und dabei einen Vorsteuergewinn von über 30 Mio € erwirtschaftet.

Mit den aufgelaufenen Verlusten hat sich das zum Jahresbeginn noch mit 250 Mio € angegebene Eigenkapital bis zum Jahresende fast halbiert. Mit dem verbliebenen Betrag können nach Aussage von Koelnmesse-Finanzgeschäftsführer Herbert Marner die bislang bekannten und eventuell auch weitere Messeabsagen im laufenden Jahr noch ausgeglichen werden. Die Liquidität ist ebenfalls bis in die zweite Jahreshälfte gesichert. Falls sich die Situation nicht bessert, sind dann aber neue Kreditaufnahmen erforderlich. Zudem verhandelt die Koelnmesse derzeit mit den den Gesellschaftern über eine zweckgebundene Eigenkapitalerhöhung mit einem Gesamtvolumen von 120 Mio €.
Die in Hannover ansässige Deutsche Messe AG hatte bereits im November ähnliche Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Laut der damals veröffentlichten Prognose rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 95 Mio € und einem Verlust von 103 Mio €.

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