Andritz-Tochter Schuler verlagert Pressenbau nach China

Der seit März 2013 zur Andritz AG gehörende Pressenhersteller Schuler will im Verlauf der nächsten drei Jahre die Produktion von Neumaschinen am Stammsitz Göppingen einstellen. Parallel dazu werden auch an den anderen deutschen Standorten die Produktions- und Montagekapazitäten zurückgefahren. Im Gegenzug soll die Produktion in den chinesischen Schuler-Werken ausgebaut werden. Zudem sollen auch die Kapazitäten des brasilianischen Werkes in São Paulo stärker genutzt werden. Die Produktionsverlagerungen sind mit auch mit einer generellen Reduzierung der Fertigungstiefe verbunden. Göppingen bleibt Unternehmenssitz mit den zugehörigen Zentralabteilungen sowie dem Bereich Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus werden die Bereiche Kundendienst und Außenmontage in Göppingen weitergeführt.

Schuler reagiert mit den geplanten Maßnahmen auf die anhaltende Schwäche im internationalen Automobilmarkt. Darüber hinaus habe sich die Nachfrage von Automotive-, Industrie- und Hydraulikkunden nach vollautomatisierten Pressenlinien, mechanischen Pressen, Servo-Technologie und Schmieden in den vergangenen Jahren zunehmend aus Deutschland und Europa weg insbesondere nach Asien verlagert. Schuler geht davon aus, dass künftig 80 % der Pressenaufträge für die Automobilindustrie für Produktions-standorte im Ausland erteilt werden. Diese wachsende Nachfrage aus dem Ausland kann laut Schuler aufgrund der aktuellen Kosten-, Tarif- und Währungsentwicklung nicht mehr wettbewerbsfähig aus den deutschen Werken gedeckt werden.
Über die geplanten Maßnahmen wird Schuler in Deutschland rund 500 Arbeitsplätze abbauen, davon 350 in der Produktion. Zum Jahresende 2018 hat Schuler konzernweit 6.574 Mitarbeiter beschäftigt, davon 4.195 in Deutschland. Die Aufwendungen für die an den deutschen Standorten der Schuler Pressen GmbH vorgesehenen Restrukturierungsmaßnahmen werden im aktuellen Geschäftsjahr zu Einmalkosten in Höhe von 85 Mio € führen, von denen rund 70 % cash-wirksam sind; 30 % entfallen auf Abschreibungen. Darüber hinaus wird Schuler Wertminderungen auf Firmenbeteiligungen in Höhe von 25 Mio € bilden. Die umgesetzten Restrukturierungen sollen ab dem zweiten Halbjahr 2020 erste Einsparungen bringen.

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