Österreich: Kalamitätsholzanfall hat sich halbiert

Die 2020 in Österreich angefallenen Kalamitätsholzmengen haben sich mit 4,349 Mio Vfm im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert. Dies geht aus der vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) im Rahmen der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren (DWF) durchgeführten Erhebungen und Berechnungen her. Im vergangenen Jahr haben die durch Borkenkäfer verursachten Schadholzmengen mit 2,608 Mio Vfm die durch abiotische Schäden ausgelösten Mengen übertroffen. Durch Wind, Schnee, Muren, Lawinen und Waldbrände sind insgesamt 1,740 Mio Vfm angefallen. Die abiotischen Schadholzmengen haben sich dabei mit 1,207 Mio Vfm auf deutlich mehr Sturmholz sowie im Gegenzug mit 510.930 Vfm deutlich weniger Schneebruchschäden als 2019 aufgeteilt. Auch Muren und Lawinen haben mit 8.600 Vfm bzw. 8.400 Vfm in einem deutlich geringeren Umfang zum abiotischen Schadholzaufkommen beigetragen. Allerdings sind anders als 2019 mit 5.900 Vfm auch wieder durch Waldbrand versuchte Schadholzmengen angefallen.

Bei den biotischen Schäden an Fichten wurde der Großteil durch Buchdrucker (Ips typographus) verursacht. Diesem Schädling werden rund 2,2 Mio Vfm zugeschrieben, während durch Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) rund 220.000 Vfm angefallen sind. Der Stehendbefall von Fichten durch den Nordischen Fichtenborkenkäfer (Ips duplicatus) waren im vergangenen Jahr eher unauffällig. Allerdings wurde der Schädling weiterhin in den Monitoring-Einrichtungen wie Fallen oder Fangbäumen in Niederösterreich und stellenweise auch Oberösterreich gefunden. Bei Kiefer sind der Befall und auch die Fangzahlen in Zusammenhang mit dem sechs- und zwölfzähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus und I. sexdentatus) stark und bei den beiden Wäldergärtnern (Tomicus piniperda und T. minor) moderat zurückgegangen. Die Schäden in Kiefernbeständen durch das von Sphaeropsis sapinea verursachte Diplodia-Triebsterben haben sich in Österreich im vergangenen Jahr verlangsamt. Nichts desto trotz wird das während der vergangenen fünf Jahre entstandene Schadensausmaß als besorgniserregend angesehen. In einem steigenden Umfang wurden 2020 Kiefernschäden der Kategorie „Komplexkrankheit“ zugeordnet. Beim Tanne wurden weniger Ausfälle festgestellt, die durch Borkenkäfer verursacht worden sind. Auch Buchen haben sich 2020 trotz der neuerlichen starken Fruktifizierung wieder etwas erholt.

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