Wie bereits im Januar hat die Schweizer Holzmarktkommission (HMK) auch bei der aktuellen Sitzung am 25. Juni auf konkrete Rundholzpreisempfehlungen verzichtet. Ähnlich wie zu Jahresanfang verweisen die Vertreter der Forstbetriebe und Sägeindustrie auf ein nach wie vor zu erwartendes hohe Schadholzaufkommen durch Borkenkäfer. Bei diesen Schadholzmengen wird es regional unterschiedlich zu Preisabschlägen kommen. Alternativ zum Verkauf wird Waldbesitzern auch eine Entrindung der Stämme und deren Verbleib im Bestand empfohlen. Waldbesitzer werden weiterhin dazu aufgefordert, nach Möglichkeit auf Frischholzeinschläge gänzlich zu verzichten. In Fällen, in denen dennoch Nadelfrischholz eingeschlagen wird, sollen Vorverträge vereinbart werden.
Die HMK beurteilt die Lagerbestände bei Nadelstammholz wieder etwas ausgeglichener als noch im Januar. So konnten die Lagerbestände an Sturm- und Käferholz aus 2018 zwischenzeitlich zu einem großen Teil abgebaut werden. Durch die kühle Witterung im Mai sind bislang auch weniger Käferholzmengen als ursprünglich befürchtet angefallen. Allerdings wird auch in der Schweiz ähnlich wie in Deutschland auf den zusätzlich zu Käferfichten steigenden Anfall an Schadholz bei Tanne, Kiefer und auch Buche hingewiesen.
Der Absatz von Industrieholz in der Schweiz wird vor allem durch das Überangebot an Sägerestholz erschwert. Dies ergibt sich aus der hohen Produktionstätigkeit der Schweizer Sägewerke und dem Wegfall des Dämmplattenwerks von Pavatex in Cham durch die am 31. Mai vollzogene Werksschließung. Im Gegensatz dazu zeigt sich Swiss Krono in Menznau für Waldholz aufnahmebereit. Nach Angaben der HMK werden zwar laufende Lieferverträge auf rund 90 % der vereinbarten Menge reduziert. Auf der anderen Seite wird Swiss Krono aber in Menznau auf den Einsatz von Altholz verzichten. Zur Substitution des Altholzes durch Schweizer Frischholz sollen neue Liefervereinbarungen abgeschlossen werden.
