AGR: Nadelholzanteil von mindestens 50 % erhalten

Aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) müssen beim Maßnahmen zum Waldumbau neben der Stabilität der Wälder auch Aspekte der künftigen Holznutzung und -bereitstellung berücksichtigt werden. Bei dem derzeitigen Umbau der deutschen Wälder zu an den Klimawandel angepassten Mischwaldbeständen sollte demnach ein Nadelholzanteil von im Durchschnitt mindestens 50 % erhalten bleiben. Damit könnte auch in Zukunft gewährleistet werden, dass ausreichend Rohstoff für eine emissionsarme Bioökonomie zur Verfügung steht. Dies gilt insbesondere für den Baubereich, wo eine verstärkte Verwendung von Holz als nachwachsendem Baustoff anstelle von alternativen Materialen wie Stahl oder Beton erhebliche CO2-Einsparpotentiale bietet. Laubholz wird Nadelholz in vielen Fällen technologisch oder aufgrund des geringeren Stammholzanteils auch mengenmäßig nicht ersetzen können.

Auch wenn Fichte in Zukunft auf vielen Standorten als Hauptbaumart nicht mehr zukunftsfähig ist, kann die Baumart etwa als Zeitmischung in einem Mischwald zum Einsatz kommen. Der Einsatz der Fichte sollte daher auch bei dem laufenden Waldumbau oder auch der Aufforstung der seit 2018 aufgetretenen Schadflächen nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Über Naturverjüngung wird zudem auf zahlreichen Kahlflächen Fichte nachkommen. Die AGR setzt auch auf verstärkte Forschungsaktivitäten im Bereich der Forstpflanzenzüchtung, durch die eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Fichten gegen Trockenschäden erzielt werden können.
Douglasie hat sich in der Vergangenheit als relativ widerstandsfähig, speziell gegenüber Trockenheit erwiesen hat und sollte deshalb im Nadelbaum-Mix der Zukunft eine gewichtige Rolle spielen. Diskriminierungen, etwa bei der Förderung des Anbaus der Douglasie oder auch im Rahmen der Waldzertifizierung lehnt die AGR als nicht zielführend ab. Auch Küsten- und Weißtanne konnten bei standortgerechtem Anbau, etwa in Plenterwaldstrukturen, in der Vergangenheit Erfolge erzielen und sollten auch in der Zukunft eine Rolle spielen.

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