Die Arbeitgeber haben die Entgelttarifverhandlungen der Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie im Bezirk Westfalen-Lippe am 6. Juni für gescheitert erklärt. Bei dem letzten Verhandlungstermin hatten die Arbeitgebervertreter nach Gewerkschaftsangaben eine Entgelterhöhung um 2 % ab August 2011 und um weitere 1,8 % ab September 2012 angeboten. Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten sollten die Unternehmen die Möglichkeit haben, die erste Anhebung um fünf Monate zu verschieben. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll nach Vorstellung der Arbeitgeber 24 Monate bis zum 30. April 2013 dauern. Die IG Metall hatte dagegen 5,8 % mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten gefordert. Mit der Scheitern der Verhandlungen wurde nun Wilhelm-Henrich Vorndamme, den Vorsitzenden Richter am Landesarbeitsgericht Sachsen, zum Schlichter berufen. Der erste Schlichtungstermin ist für den 20. Juni vorgesehen. Die Friedenspflicht endet am 13. Juni.
Ähnliche, leicht abweichende Angebote hatten die Arbeitgeber in Niedersachsen/Bremen, Berlin/Brandenburg und Baden-Württemberg vorgelegt. Dort sollten die nächsten Verhandlungstermine am 9. Juni, 27. Juni und 1. Juli stattfinden. Nach IG Metall-Angaben werden die Termine aber voraussichtlich verschoben, bis in Westfalen-Lippe ein Schlichtungsergebnis vorliegt.