Zerlegtmöbelhersteller HMW beantragt Eigenverwaltung

Der in Halberstadt ansässige Zerlegtmöbelhersteller HMW will sich in Eigenverwaltung sanieren und hat einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht Magdeburg eingereicht. Das Gericht hat dem Antrag vergangenen Freitag stattgegeben. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Prof. Dr. Lucas F. Flöther von der Kanzlei Flöther & Wissing bestellt. Nach Angaben des Geschäftsführers Peter Nowak sollen die Fertigung und der Vertrieb während des Verfahrens uneingeschränkt weiterlaufen. Von der Antragsstellung sind 180 Mitarbeiter betroffen. Für die Dauer des Verfahrens ist der Sanierungsexperte Ole Brauer in die Geschäftsleitung eingetreten. Gemeinsam mit der Geschäftsführung und in Abstimmung mit den Gläubigern will Brauer in den nächsten Wochen eine Sanierungslösung erarbeiten.

Grundlage ist ein zu Beginn des Jahres von der HMW-Geschäftsführung gemeinsam mit der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner erstelltes Konzept, das zum Teil bereits umgesetzt wurde. Denkbar ist sowohl ein Vergleich mit den Gläubigern als auch eine Investorenlösung.
HMW ist ein Hersteller zerlegter und lackierter Mitnahmemöbel für Privatkunden und für Büros. Das Unternehmen führt die finanzielle Schieflage auf den seit einigen Jahren herrschenden hohen Margen- und Konkurrenzdruck in der Möbelindustrie zurück. HMW habe darauf mit einer strategischen Neupositionierung und Spezialisierung auf Lackmöbel reagiert. Dazu waren nach Unternehmensangaben erhebliche Investitionen unter anderem in den Ausbau der Fertigungskapazitäten sowie die Automatisierung von Produktionsprozessen notwendig. Die Finanzierung soll nun im Rahmen des Eigenverwaltungsverfahrens abgesichert und die Neuausrichtung so abgeschlossen werden. 2017 hat HMW einen Umsatz von rund 26 Mio € erwirtschaftet.

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