Möbelindustrie hat Umsatzsteigerung von 4,3 % erreicht

Im zweiten Quartal hat die deutsche Möbelindustrie die durch den erneuten Lockdown verursachten Umsatzeinbußen der ersten drei Monate mehr als ausgleichen können. Der Halbjahresumsatz hat dadurch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 % auf rund 8,4 Mrd € zugenommen. Der Inlandsumsatz hat um 1,5 % zugelegt; im Ausland wurde ein Plus von 10,6 % erzielt. Das Exportgeschäft hat nach Angaben des VDM unter anderem von einer früheren Aufhebung von Lockdown-Maßnahmen in wichtigen europäischen Märkten und dem Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien profitiert. Die Steigerungen in der ersten Jahreshälfte relativieren sich allerdings vor dem Hintergrund der Corona-bedingt schwachen Vorjahreswerte. Gegenüber dem vergleichbaren Sechsmonatszeitraum im Vorkrisenjahr 2019 hat der Möbelindustrieumsatz um 6,3 % abgenommen.

Zwischen den einzelnen Segmenten gab es in den ersten sechs Monaten größere Unterschiede in der Umsatzentwicklung. Die Polstermöbelindustrie hat mit +17,5 % auf rund 500 Mio € den stärksten prozentualen Anstieg erzielt. Der Umsatz mit Küchenmöbeln hat um 16,3 % auf 2,8 Mrd € zugelegt. Beide Segmente haben laut dem VDM von einem hohen Auftragsbestand zum Jahresende 2020 profitiert. Einstellige Zuwächse haben die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln (+4,4 % auf 867 Mio €) und Matratzen (+3,5 % auf rund 363 Mio €) erzielt. Rückgänge wurden im Segment der sonstigen Möbel und Möbelteile (-5,8 % auf 2,8 Mrd €) sowie bei Büromöbeln (-0,3 % auf 960 Mio €) verzeichnet.
Der VDM erwartet für das zweite Halbjahr zwar eine Nachfragebelebung, das Umsatzniveau des Vorjahreszeitraums wird die deutsche Möbelindustrie voraussichtlich jedoch nicht erreichen. Gebremst werden könnte das Geschäft bis zum Jahresende abgesehen von Corona-bedingten Einschränkungen durch die weiterhin angespannte Materialversorgung, die laut VDM bereits im ersten Halbjahr zu Verzögerungen in der Produktion geführt hat. Für das Gesamtjahr geht der VDM von einer stabilen Umsatzentwicklung gegenüber 2020 aus. Damals lag der Branchenumsatz bei 17,23 Mrd €. Im Vergleich zu 2019 entspräche das einem Rückgang von 4 %. Nach Verbandseinschätzung wird die Möbelindustrie erst 2023 wieder das Vorkrisenniveau erreichen.

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