Kartellamt hat Verfahren gegen VME Union eingeleitet

Das Bundeskartellamt hat ein Verwaltungsverfahren gegen die Möbeleinkaufskooperation VME Union eingeleitet. Nach Angaben der Kartellbehörde soll geprüft werden, ob VME Union in ihrer derzeitigen Form bzw. insbesondere nach dem geplanten Beitritt der Krieger-Gruppe zum 1. Januar gegen die europäischen Kartellrechtsvorschriften verstößt. Diese sehen Einkaufskooperationen bis zu einer bestimmten Größe als grundsätzlich unbedenklich an. Als Richtwert dient hier ein Marktanteil von 15 %. Bei höheren Marktanteilen kann die Kooperation unter bestimmten Bedingungen freigestellt werden.

Laut Bundeskartellamt-Präsident Andreas Mundt steht die Behörde derartigen Kooperationen grundsätzlich nicht im Weg, da sie vor allem kleineren Möbelhändlern helfen können, bessere Einkaufskonditionen zu erreichen und so gegenüber größeren Möbelhandelsketten zu bestehen. Jedoch müsse das Bundeskartellamt dafür Sorge tragen, dass dadurch keine wettbewerbsbedenkliche Nachfragemacht zulasten der überwiegend mittelständisch geprägten Herstellerlandschaft entsteht. Wenn Hersteller aufgrund des Konditionendrucks von Handelsseite aus dem Markt ausscheiden müssen, gehe dies letztendlich zu Lasten der Endverbraucher.
Mitte August hatte Union mitgeteilt, dass die Krieger-Gruppe dem Verband zu Beginn des kommenden Jahres beitreten wird. Zur Unternehmensgruppe gehören 19 Einrichtungshäuser der Vertriebsschiene „Höffner", 26 „Sconto“-Discountmärkte und acht „Möbel Kraft"-Standorte. Hinzukommen noch die 13 Standorte der Anfang Oktober übernommenen Finke-Unternehmensgruppe. Die beiden Einkaufsverbände VME und Union hatten bereits Mitte 2017 bekannt gegeben, innerhalb von drei Jahren schrittweise fusionieren zu wollen. Zu diesem Zweck wurde eine Gesellschaft gegründet, die zunächst den gemeinsamen Einkauf der beiden Verbände verantworten wird. Die VME Union GmbH mit Sitz in Ratingen hatte ihre Tätigkeit zum 1. Juli 2017 aufgenommen. Dem Union-Verband sind bislang 22 Mitglieder angeschlossen, die insgesamt rund 80 Einrichtungshäuser betreiben. Dem VME gehören rund 200 Handelsunternehmen mit zusammen 400 Einrichtungshäusern an.

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