Halco stellt nach Abfindungsklagen Insolvenzantrag

Die zur Hüls-Unternehmensgruppe gehörende und nicht mehr operativ tätige Zuliefergesellschaft für die Möbelindustrie Halco hat am 6. November beim Amtsgericht Münster einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt (AZ 86 IN 31/19). Das Amtsgericht hat dem Antrag am selben Tag stattgegeben und Rechtsanwalt Stephan Michels von der Kanzlei Michels Insolvenzverwaltungen Restrukturierungen aus Münster zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Die Hüls-Gruppe hatte im Oktober 2018 die Einstellung des Halco-Geschäftsbetriebs beschlossen. Die Mitarbeiter des Unternehmens hatten ihre Kündigungen im Januar 2019 erhalten.

Dem nun erfolgten Insolvenzantrag sind nach Angaben von Halco mehrere Kündigungsschutzklagen von gekündigten Mitarbeitern vorausgegangen. Das Amtsgericht Bocholt hat den Klagen vor Kurzem erstinstanzlich und für Halco überraschend stattgegeben. Eine weitere Finanzierung von Abfindungszahlungen birgt laut den Verantwortlichen der Hüls-Gruppe ein zu hohes Risiko für die übrigen Gesellschaften der Gruppe, deren Restrukturierung und Mitarbeiter. Daher haben sie beschlossen, ein Insolvenzverfahren für Halco zu beantragen.
Die Betriebseinstellung bei Halco war im Zusammenhang mit der Konzentrationauf die Hüls-Dachmarke „Hülsta“ erfolgt. Damit sollte das Stammwerk der Gruppe in Stadtlohn gestärkt, eine bessere Auslastung erreicht und die Produktivität gesteigert werden. Halco hatte an den beiden Produktionsstandorten Coesfeld und Stadtlohn Möbel und Möbelteile in Auftragsfertigung für Drittkunden produziert. Im Zuge der Restrukturierung hat die Hüls-Gruppe seit 2016 bereits mehrere Tochtergesellschaften veräußert, darunter den Schlafmöbelhersteller Loddenkemper, den Betten- und Matratzenhersteller Femira sowie den Polstermöbelhersteller Rolf Benz.

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