Benko soll Angebot für Kika/Leiner vorgelegt haben

Der Immobilieninvestor René Benko will offenbar die österreichische Kika/Leiner-Gruppe übernehmen. Laut einem Bericht der österreichischen Tageszeitung „der Standard“ soll Benko rund eine halbe Milliarde Euro für die Immobilien der Gruppe angeboten haben. Die Kika/Leiner-Immobilien befinden sich im Besitz der Konzernmutter Steinhoff International Holdings, die selbst derzeit Liquiditätsprobleme hat. Sollte die Transaktion nicht zustande kommen, muss Kika/Leiner dem Bericht zufolge Insolvenz anmelden. Bestätigt wurden die Informationen bisher nicht. Darüber hinaus habe auch bereits der Wettbewerber XXXLutz ein Interesse an Kika/Leiner signalisiert.

Kika/Leiner verhandelt seit rund zwei Wochen mit verschiedenen internationalen Kreditversicherungsunternehmen, um den Anfang Juni bekannt gegebenen Ausfall der Kreditversicherungen für seine Lieferanten aufzufangen. Der bisherige Kreditversicherer Euler Hermes Deutschland hatte sich Anfang Juni zurückgezogen und Forderungsausfälle für Kika/Leiner-Lieferanten nicht mehr abgesichert.
Benko hatte bereits im Januar dieses Jahres die Leiner-Immobile in der Mariahilferstraße in Wien übernommen. Der Verkauf war vor dem Hintergrund eines Liquiditätsengpasses bei Kika/Leiner erfolgt. Nachdem die Gruppe Ende Dezember im Zuge des Bilanzskandals bei Steinhoff keinen Zugriff mehr auf konzerninterne Finanzmittel hatte, stand Kika/Leiner nach eigenen Angaben zum Jahresende kurz vor der Insolvenz. Im Januar hatte die Gruppe schließlich liquide Mittel über mehrere Millionen Euro von Steinhoff erhalten, die die Zahlungsfähigkeit für die darauffolgenden Monate sichern sollten.
Benko ist Gründer und Beiratsvorsitzender der Investmentgesellschaft Signa Holding, über die er 2012 das Kaufhaus KaDeWe in Berlin und 2014 die Warenhauskette Karstadt übernommen hatte.

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