Der Küchenhersteller Alno hat gestern Abend einen Darlehensvertrag in Höhe von 20 Mio € unterzeichnet. Darlehensgeber ist die Beteiligungsgesellschaft Tahoe Investors. Der Betrag soll Alno bis zum 12. August zufließen. Zudem wurde mit Tahoe Investors ein weiterer Darlehensvertrag über 15 Mio € geschlossen, der nach der Erfüllung festgelegter aufschiebender Bedingungen bis zum 15. Dezember zur Auszahlung kommen soll.
Tahoe Investors will sich nach eigenen Angaben langfristig bei Alno engagieren. Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft sind Kenan Hastor und Ying Yu. Hastor ist außerdem Geschäftsführer der in Wolfsburg ansässigen Prevent Holding. Die vorwiegend im Automobilbereich tätige Prevent-Gruppe hatte im Mai bzw. August 2015 die beiden Polstermöbelhersteller Machalke und Gepade übernommen. Der Geschäftsbetrieb von Gepade war im Rahmen des Anfang Dezember 2015 eröffneten Insolvenzverfahrens allerdings eingestellt worden. Im Januar 2016 war der Speisezimmerhersteller Wössner hinzugekommen. Zur Prevent-Möbelsparte gehören neben Machalke und Wössner auch die ebenfalls in Wolfsburg ansässige Neofacture Furniture GmbH und die Prevent Interior mit Sitz in Sarajevo/Bosnien-Herzegowina.
Mit den bereits Ende März mit der Vorlage der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2015 angekündigten Finanz- und Kapitalmaßnahmen will Alno sein Betriebskapital stärken, die Internationalisierung weiter vorantreiben und die Marktanteile im Heimatmarkt steigern. Bereits laufende Projekte zur Zentralisierung und Vereinheitlichung der Prozessabläufe in der Produktion und Verwaltung an allen Alno-Standorten sollen daher fortgesetzt werden.
Die Ergebnissituation des Alno-Konzerns hatte sich 2015 insgesamt verschlechtert. Einschließlich außerordentlicher Effekte hatte sich das EBITDA von 40,0 Mio € 2014 auf 14,8 Mio € reduziert. Das bereinigte EBITDA des Konzerns hatte sich zwar deutlich verbessert, fiel mit -0,4 Mio € aber noch immer leicht negativ aus. Der Konzernnettoverlust war mit -4,4 Mio € in etwa auf dem Vorjahresniveau geblieben.