Alno muss Finanzierung kurzfristig sichern

Die Alno AG muss erneut kurzfristig Maßnahmen zur Sicherstellung der Konzernfinanzierung erarbeiten. Trotz der stetig wiederholten Aussagen des Konzerns, dass eine längerfristige Finanzierungslösung bevorstehe, konnten Wirtschaftsprüfer bislang offenbar keine über die Jahresmitte hinaus gehende Fortführungsprognose für Alno erstellen. Dies geht auch aus einem am 7. Mai erscheinenden Artikel im Handelsblatt hervor, der sich auf Konzernangaben bezieht. Wird die Sanierungsfähigkeit nicht erneut bescheinigt, dürften Kapitalmaßnahmen auf dem freien Markt für den Konzern schwer umsetzbar sein. Auch die Kreditvereinbarungen mit den Hausbanken könnten gefährdet sein, falls es Alno nicht gelingt, innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes weitere finanzielle Mittel aufzutreiben und den Going Concern-Status zu halten. Im Frühjahr 2010 hatte PricewaterhouseCoopers Alno in einem Sanierungsgutachten eine positive Fortführungsprognose ausgestellt. Nach der damaligen Einschätzung der Wirtschaftsprüfer sollte sich die Wettbewerbs- und Renditefähigkeit des Konzerns im Rahmen des Sanierungskonzepts „Alno 2013" vollständig wieder herstellen lassen, solange die Finanzierung sicher gestellt wäre. In einer Aktualisierung des Gutachtens vom Mai 2011 bescheinigte PwC die Sanierungsfähigkeit zwar erneut, rechnete aber damit, dass sich der Prozess länger hinziehen werde als geplant. Darüber hinaus wurde die Fortführungsprognose mit erheblichen Einschränkungen versehen. Auch sah PwC die Liquidität nur unter der Bedingung gesichert, dass die angepasste Unternehmensplanung erreicht werde. Diese Planung sah für 2011 einen stabilen Umsatz und eine Verbesserung des EBITDA in allen Segmenten vor. Der Umsatz ist im vergangenen Jahr nach vorläufigen Angaben um 3,2 % auf 452 Mio € gesunken. Ergebniskennzahlen für 2011 hat Alno bislang nicht veröffentlicht. Nach Aussage des CEO Max Müller gegenüber dem Manager Magazin hat Alno allerdings das schlechteste Jahr der Unternehmensgeschichte hinter sich. Bislang war der höchste Konzernverlust im Jahr 2007 mit -60,7 Mio € ausgewiesen worden.

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