Streit um Europaletten-Tauschpool droht zu eskalieren

Mit der Aussage der UIC-AG, wonach EPAL-Paletten zukünftig im Europalettenpool nicht mehr tauschbar sein sollen, erreicht der Streit zwischen UIC und EPAL eine neue Stufe. Nach Ansicht des Vorsitzenden der UIC-AG, Thomas Metlich, sind Paletten mit dem Einbrand „EPAL im Oval“, wie sie ab dem 1. August produziert werden, im Europalettenpool nicht mehr tauschfähig. Noch im Umlauf befindlichen EPAL-Paletten, die über eine EUR-Kennzeichnung auf dem rechten Eckklotz verfügen, bleiben laut Metlich hiervon unberührt. Sofern Lizenzen von Herstellern oder Reparaturbetrieben auslaufen, müssten diese Unternehmen neue Verträge mit dem jeweils regional zuständigen UIC-Eisenbahnunternehmen bzw. in dessen Auftrag mit einer anerkannten Palettenorganisation abschließen. Die UIC hatte der EPAL Ende 2012 den Status einer zugelassenen Palettenorganisation entzogen.

In einer ersten Stellungnahme widerspricht die European Pallet Association (EPAL) den Aussagen von Metlich auf das Schärfste. Die Erklärung,wonach EPAL-Paletten zukünftig nicht mehr tauschbar seien, entbehrt demnach jeder tatsächlichen und rechtlichen Grundlage und ist zudem dazu geneigt, die wirtschaftlichen Interessen der EPAL und der derzeit am EPAL-/Europalettenpool teilnehmenden Unternehmen nachhaltig zu verletzen. Darüber hinaus behält sich die EPAL in Bezug auf die von Metlich getroffenen Aussagen alle gegebenenfalls notwendigen, rechtlichen Schritte vor. Bereits am 16. April hatte der Vorstand der EPAL beschlossen, ab dem 1. August die Organisation des bisherigen offenen Tauschpools für Europaletten eigenständig und unabhängig fortzuführen. Dabei sollen auch künftig durch die UIC lizenzierte und qualitätsgesicherte Paletten mit dem Einbrand „EUR im Oval“ in dem Pool tauschfähig sein.
Die Deutsche Bahn (DB) als größte Ländergesellschaft innerhalb der UIC zeigte sich über die aktuelle Entwicklung überrascht und bedauerte die aktuelle Situation. Aus ihrer Sicht ist ein einheitlicher europäischer Palettenpool alternativlos und darf nicht in Frage gestellt werden. Die DB ist nach eigenen Aussagen bestrebt, alle Beteiligten nochmals zu gemeinsamen Gesprächen zu bewegen, um letztlich doch noch eine gemeinsame Lösung zu finden.

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