Komplettübernahme der Tarkett-Aktien ist gescheitert

Die Familie Deconinck hat ihr Ziel, sämtliche ausstehenden Aktien des französischen Bodenbelagskonzerns Tarkett zu übernehmen, verfehlt. Nach Ablauf des vom 10. Juni bis 9. Juli angesetzten Angebotszeitraums hält die für die Übernahme gegründete Gesellschaft Tarkett Participation 86,3 % des Aktienkapitals und 85,4 % der Stimmrechte. Damit befinden sich nach wie vor 13,7 % der Tarkett-Aktien im Free Float. Bei einem Free Float unter 10 % wäre ein Squeeze out mit nachfolgendem Delisting einleitet worden. Eine Verlängerung des Übernahmeangebots hatte die französische Finanzaufsicht Autorité des Marches Financiers (AMF) bereits im Vorfeld ausgeschlossen.

Mit Unterstützung der französischen Beteiligungsgesellschaft Wendel Group hatte die Deconinck-Familie im April ihr Vorhaben zur Komplettübernahme aller Tarkett-Aktien angekündigt. Zu diesem Zweck war den Kleinaktionären am 26. April ein vereinfachtes Übernahmeangebot (Simplified Tender offer OPAS) zu einem Preis von 20 € je Aktie unterbreitet worden. Dies entsprach einem Aufschlag von 38,1 % auf den gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs der vorangegangene 20 Tage. Deconinck war zu diesem Zeitpunkt bereits Mehrheitsaktionär bei Tarkett. Ihren Anteil von damals 50,8 % hat die Familie in die Übernahmegesellschaft Tarkett Participation eingebracht. Durch die zusätzliche Beteiligung der Wendel Group an Tarkett Participation sollte, zusammen mit weiteren Tarkett-Kreditgebern, die Aktienübernahme finanziert werden.

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