Alno informiert Mitarbeiter über Restrukturierung

Der Küchenhersteller Alno hat heute im Rahmen einer Betriebsversammlung die Mitarbeiter am Stammsitz in Pfullendorf sowie in den Werken in Enger und Coswig über die Eckpunkte des gestern vom Aufsichtsrat genehmigten Restrukturierungsprogramms informiert. Das Unternehmen plant den Abbau von rund 250 inländischen und etwa 100 Stellen in den ausländischen Konzerngesellschaften. Neben den Verwaltungseinheiten betreffen die Stellenstreichungen auch sonstige Konzernbereiche wie Vertrieb & Marketing. Die Produktion ist von den Maßnahmen nicht betroffen. Alno will mit den Maßnahmen die Personalkosten um mindestens 20 Mio € im Jahr reduzieren. Im Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2015 wird der Personalaufwand mit 136,4 Mio € angegeben; in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2016 hat er sich auf 66,5 Mio € belaufen. Durch die Umsetzung der geplanten Maßnahmen soll bereits im laufenden Jahr ein deutlich positives EBITDA erzielt werden.

Laut Alno können die bereits geplanten Restrukturierungsmaßnahmen durch den Einstieg der Beteiligungsgesellschaft Tahoe Investors als Darlehensgeber und neuer Großaktionär jetzt kurzfristig umgesetzt werden. Ende Juli vergangenen Jahres hatten sich Alno und Tahoe Investors auf den Abschluss von zwei Darlehensverträgen mit einem Gesamtvolumen von 35 Mio € geeinigt. Das erste Darlehen in Höhe von 20 Mio € wurde Alno bereits im August ausgezahlt; weitere 15 Mio € sollten bis zum 15. Dezember zur Auszahlung kommen.
Gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall will Alno in den nächsten Wochen einen Sozialplan und Interessenausgleich für die betroffenen Mitarbeiter erarbeiten. Einen konkreten Zeitrahmen, bis wann die Maßnahmen umgesetzt werden, hat das Unternehmen bislang nicht angegeben. Weitere Konzernaktivitäten und -prozesse werden derzeit einer Kosten- und Effizienzprüfung unterzogen. Die Produktion soll dabei allerdings auch hier nicht im Fokus stehen.

Nach Unternehmensangaben beläuft sich die Anzahl der Vollzeitstellen bei Alno derzeit auf rund 2.100, davon 1.500 im Inland. Mit 800 Vollzeitstellen entfällt der Großteil der deutschen Arbeitsplätze auf den Hauptsitz des Unternehmens in Pfullendorf, wo im Rahmen der bereits Anfang 2015 eingeleiteten Neuausrichtung die Verwaltungseinheiten hauptsächlich konzentriert wurden. Im Zuge dieser Neuausrichtung waren damals bereits rund 100 Voll- und Teilzeitstellen in zentralen Unternehmensbereichen weggefallen. Laut dem Konzernbericht 2015, für das eine Gesamtmitarbeiterzahl von 2.099 ausgewiesen wurde, lag die Zahl der Produktionsmitarbeiter bei 1.161. Die restlichen Mitarbeiter waren in der Verwaltung (164), dem Marketing & Vertrieb (563) und sonstigen Bereichen (211) beschäftigt.

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