Graanul Invest übernimmt Kraftwerk Langerlo

Die estnische Pelletproduzent Graanul Invest hat hat über seine Tochtergesellschaften GI Energy Investments und Gi Power Plants von der German Pellets Holding Belgium NV das 556 MW-Kohlekraftwerk im belgischen Langerlo im Rahmen eines Share-Deals erworben und investiert 250 Mio € in die Umstellung der Anlage bis spätestens 2018 auf die Verfeuerung von jährlich bis zu 1,8 Mio t Pellets. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Im August 2015 war zunächst zwischen German Pellets-Gründer Peter Leibold bzw. dessen German Pellets Belgium Holding mit der damaligen Eigentümerin des Kraftwerkes, der zur Uniper AG gehörenden E.ON Belgium eine verbindliche Vereinbarung über den Verkauf des Kohlekraftwerks getroffen worden. Im Januar soll von Leibold nach bisher vorliegenden Informationen dann eine erste Anzahlung in Höhe von 2,5 Mio € geleistet worden sein, die Restsumme des Kaufpreises sollte bis spätestens März bezahlt werden. Nur wenige Tage später soll Leibold laut Recherchen des „Handelsblatt“ dann allerdings bereits die Eigentumsrechte an dem Kraftwerk an die österreichische Gesellschaft Bclever weitergereicht haben. Aufgurnd der Umstände des Verkaufs sowie der für die Umstellung des Kraftwerks von der belgischen Regierung zugesicherten Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 2,2 Mrd € läuft laut belgischen Medienberichten bereits eine Überprüfung der Rechtmäßigkeit des Deals zwischen Leibold und E.ON.
Aktiv in den Verkaufsprozess mit eingebunden war auch die Insolvenzverwaltung von German Pellets, die sich zufrieden mit dem Verkaufsergebnis zeigt. Ungeachtet offener Fragen bezüglich der tatsächlichen Eigentumsrechte an dem Kraftwerk wurde demnach mit den Beteiligten ein Interessensausgleich erzielt. Vor diesem Hintergrund könnte ein Teil des Verkaufserlöses für das Kraftwerk in die Insolvenzmasse von German Pellets fließen.

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